Historische Serienmörder – eine Rezension von Heidi Zengerling

Wahre Begebenheiten sind für mich in Buchform immer sehr interessant. Dies sind nicht nur positive Begebenheiten oder Biografien, sondern es sind auch Greueltaten, die mich interessieren.
In einem Thüringer Verlag, der mir bisher noch nicht bekannt war, habe ich ein für mich sehr interessantes Buch entdeckt. Es ist der Verlag Kirchschlager, der mir aufgefallen ist, als ich letztens eine Lesung im Nationalpark Hainich besuchte. Klaus Dalski stellte eines seiner Bücher vor und im Zuge dieser kurzweiligen Lesung mit Musik ist mir ein Buch am Verkaufsstand aufgefallen, welches mich interessierte.

Historische Serienmörder …

Untertitel: Menschliche Ungeheuer vom späten Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts

Das Buch enthält Beiträge von Stephan Harbort (Autor und Krimalist) und Mark Benecke (Kriminalbiologe) (hört hört !!!) Es gehört zur Bibliothek des Grauens und ist der Band 6 dieser Reihe. Dem Buch sind zahlreiche historische Aufnahmen (Illustrationen) beigefügt, die die Texte bildhaft untermalen.

Inhalt und Gliederung:
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Vorwort

Serienmörder: Mensch und „Monster“

Die legendäre Bean-Family – ein schottischer Kannibalenclan
Gilles de Rais – Der Blaubart
Ein Gesang auf Peter Nirsch
Christman Gniperdoliga – der tausendfache Raubmörder

weitere 16 Kapitel (Fälle)

Mark Benecke
Der Serientäter Luis Alfredo Garavito – ein homosexueller pädophiler Sadist mit hoher Opferzahl

Das Vorwort erzählt von Jack the Ripper, dem ersten Serienmörder und geht über zu den Personen, die im Buch Erwähnung finden. Es wird erklärt, dass es sich beim Buch um ein Sach- und nicht um ein Fachbuch handelt, welches keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Des Weiteren wird berichtet, wie man in solchen Fällen recherchiert, wo man die genialen Kupferstiche finden kann, die im Buch durchweg abgebildet sind. Die Gliederung wurde vom Autor so gewählt, dass er die Fälle chronologisch geordnet hat und nicht bezogen auf die Art der Taten, Die Entwicklung der Gerichtsbarkeit, so der Autor, (und das ist auch meine Meinung) lässt sich auf Grund dieser Gliederungsart viel besser für den Leser nachvollziehen.

Einführend referiert Stephan Harbort über die menschliche Freiheit im Zusammenhang mit dem Bösen, Schlechten und Missratenen. Es folgen weitere sehr interessante einführende Hinweise und Informationen zur Thematik des Buches, die den Leser ansprechend in das Thema Serienmorde einführen.

Danach folgen die einzelnen Kriminalfälle, die mit einem Titel überschrieben sind. Es folgt ein kursiv gedrucktes zum Kapitel passendes Zitat. Der Text ist in der Wir-Form geschrieben, etwas anders, aber hat mir sehr gut gefallen, weil man als Leser sehr schnell involviert ist und sich fühlt, als würde man das Kapitel gemeinsam mit dem Autor erleben. Die Texte der einzelnen Kapitel sind sehr detailliert und schildern bildhaft und authentisch, was innerhalb der Fälle passierte. Der Fall, also was passierte wird genau geschildert und danach das Vorgehen der Ermittlungen, Verdachtsmomente werden hinterfragt und beleuchtet … und alles, was damit in Zusammenhang steht.

Die Art und Weise, wie die Geschichten im Buch rübergebracht werden fand und finde ich ansprechend und der Spagat zwischen dem Sachbuchcharakter und der literarisch flüssig zu lesenden überhaupt nicht trockenen, sondern im Gegenteil spannenden Schreibweise, die bildhaft und verständlich für Jedermann ist, wird im Buch auch perfekt geschafft.

Sehr interessant und aufschlussreich zum Schluss das Herübergehen zur Gegenwart, für welches Mark Benecke zuständig ist, der vom schlimmsten Serienkiller des 20. und 21. Jahrhunderts berichtet. (Luis Alfredo Garavito Cubillo)

Ich finde, dass im Buch die Geschichten an sich sehr spannend dargelegt werden, aber nicht nur diese, sondern es wird in die Tiefe gegangen, es wird tiefgründig hinterfragt, die Charaktere der Serienmörder, sehr unterschiedlich übrigens, werden beleuchtet und in den Zusammenhang zum Verbrechen gebracht …. Rundherum bin ich mit dem Inhalt des Buches und der Herangehensweise an die Thematik, die eine sehr umfassende, komplexe und verständliche ist, sehr zufrieden.

Inhaltlich komplex und ansprechend literarisch verpackt ist das Buch für mich mit seinen durchweg gezeigten Illustrationen ein inhaltlich qualitativ hochwertiges und umfassendes Werk zur Thematik. (5 Sterne bei Amazon.de)

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