Robert-François Damiens oder das Attentat auf König Louis XV. von Frankreich – eine Geschichte in zeitgenössischen Bildern (Teil 2)

Damiens wurde von Zeitgenossen unterschiedlich porträtiert. Mit seinem Attentat auf den König und dessen Tod (den er nicht anstrebte; er wollte ihn lediglich verletzen) gedachte der zweifelsfrei geistig verwirrte Damiens kirchenpolitische Probleme zu lösen. Unten ein Porträt welches ihn als Monster darstellt.

Seine geistige Verwirrung zeigt indessen ein anderes Porträt (Bild unten).

Damiens im Gefängnis. Selbst seine Füße sind noch angekettet, obwohl man sie in der Folter übel zurichtete.

Die Hinrichtung war besonders grausam und sah die Vierteilung des „Königsmörders“ vor.

Damiens wurde in der gleichen Art hingerichtet wie der einstige Königsmörder Ravaillac, der Heinrich IV. von Frankreich ermordete.

Das zeitgenössische Flugblatt zeigt eindrucksvoll die unterschiedlichen Stufen der Folter (oben rechts: das Setzen auf einen Nagelstuhl; und unten links: die Verbrennung der Beine), und die Hinrichtung (oben links das Reißen mit glühenden Zangen; unten rechts das Abschlagen der Mörderhand, unten Mitte die Vierteilung, oben Mitte das Verbrennen der Leichenteile). Als Scharfrichter fungierte Nicolas-Charles-Gabriel Sanson, assistiert von seinem Neffen Charles Henri Sanson. Obwohl Damiens den König nicht ermordet hatte, wurde trotzdem das grausame Todesurteil vollstreckt. Das französische Recht sah zwischen Königsmord und Königsattentat keinen Unterschied. Damiens Haus wurde niedergerissen, seine Eltern mußten Frankreich verlassen, seine nächsten Anverwandten mußten bei Todesstrafe ihre Namen ändern.

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