Gerd Frank: Christina Edmunds – eine englische Giftmörderin (* 3. Oktober 1828, + 1907)

Christina Edmunds (*3.10.1828, + 1907) wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts in England als „Schokoladencrème-Giftmörderin“ (chocolate cream poisoner) berühmt-berüchtigt. Sie wurde als Tochter der Eheleute William Edmunds und Ann Christian Burn in Margate geboren. Der Vater war ein erfolgreicher Architekt. Christina war eine verwöhnte, auffallend hübsche Frau, litt aber an einer psychischen Erkrankung, die erst erkannt wurde, als sie ihre Vergiftungskampagne startete. In den späten 1860er Jahren hatte sie eine Affäre mit dem verheirateten Arzt Charles Beard. Nach dem Ende der Beziehung 1870 beschloß sie, die Ehefrau des Arztes mit Pralinen zu vergiften, die jedoch überlebte. Dr. Beard ahnte, wer dahinter stecken könnte, schwieg aber, um das Verhältnis zu schützen.

Ab 1871 besorgte sich Edmunds Schokoladencrème, die sie mit Strychnin vergiftete und dann in den Handel brachte. Das Gift hatte sie sich von einem Zahnarzt unter dem Vorwand verschafft, streunende Katzen vergiften zu wollen. In der Folge übernahmen verschiedene Jungen den Ankauf. Mehrere Personen erkrankten in Brighton nach dem Verzehr von Pralinen, der 4jährige Sidney Albert Barker starb daran, doch die Polizei ging von einem unglücklichen Zufall aus.

Nun weitete die Edmunds ihre gezielten Vergiftungen aus. Dabei verschickte sie Pralinen an Prominente der Stadt, auch wieder an die Frau des Arztes. Frau Beard erkrankte erneut, diesmal schwer. Um Verdächtigungen auszuschließen, schickte Edmunds auch Päckchen an ihre eigene Adresse. Dr. Beard informierte endlich die Polizei, Ermittlungen gegen Christina Edmunds folgten. Als man ihr die Mordversuche an Frau Beard und den Mord an dem 4jährigen Jungen nachweisen konnte, wurde der Fall ab Januar 1872 vor dem Londoner Schwurgericht Old Bailey verhandelt.

Man verhängte über Christina Edmunds die Todesstrafe, wandelte das Urteil aber aufgrund der diagnostizierten psychischen Erkrankung in eine lebenslange Freiheitsstrafe um. Edmunds verbrachte den Rest ihres Lebens im „Broadmoor Criminal Lunatic Asylum“, wo sie 1907 verstarb.

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