Nachdem Band I des „Thüringer Mord-Pitaval“ von Frank Esche auf großes Interesse stieß, legt der Verlag Kirchschlager einen zweiten Band vor.
In dem reich illustrierten Sachbuch widmet sich der Autor unter anderem drei Serien- und zwei Doppelmorden sowie einem erweiterten Suizid, der zur Auslöschung einer Familie führte.
Die Tötungsverbrechen, die zwischen 1606 und 1968 begangen wurden, führen den Leser erneut an Tatorte voller Grauen und geben tiefe Einblicke in menschliche Abgründe sowie die Psyche der Täter. Dazu wurden Dutzende, oft schlecht strukturierte, ja chaotisch geführte Akten, wiederum aus allen sechs Archiven des Landesarchivs Thüringen, der Stadtarchive Auma-Weidatal, Gera, Neustadt an der Orla, des Bundesarchivs und des BStU (Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen) ausgewertet.
Der Leser begegnet einem wahnsinnigen Familienvater in Eliasbrunn, einer hübschen Mordbrennerin aus Oettersdorf, einem Aumaer Mörder, der kurz vor seiner Hinrichtung als Bußprediger auftrat und einem sadistischen Mörder aus Jena, der fünf Menschen bestialisch tötete.
Der Obersynderstedter Schafzimmermord sollte einst den vermeintlichen Mörder aufs Schafott bringen. Ein unglaublicher Zufall verhinderte einen nicht wieder zu korrigierenden Justizirrtum. Dieser Strafrechtsfall zeigt besonders klar, vor welchen schwierigen Herausforderungen Polizisten, Kriminalbeamte, Staatsanwälte, Richter, Rechtsanwälte und Geschworene bei der Aufklärung von Kapitalverbrechen, der Rechtsfindung sowie Rechtsprechung standen.
Die Kriminalfälle verdeutlichen zudem die sozialen Probleme vergangener Jahrhunderte sowie die Lebensumstände der Menschen, die oft Auslöser schwerer Verbrechen waren. Zahlreiche Abbildungen, darunter auch Tatortbilder, illustrieren diesen zweiten Band wieder in einzigartiger Weise und vermitteln Zeitkolorit.
Die Kriminalfälle im Überblick:
Der Familienauslöscher von Eliasbrunn (1606)
Die hübsche Mordbrennerin aus Oettersdorf (1815 – 1819)
Bratfisch – ein Mörder aus Auma als Bußprediger (1818)
Der Möschlitzer Fallknecht und Doppelraubmörder Karl Wilhelm Oertel (1830)
Zum Geburtstag die Todesstrafe für den Raubmörder Müller aus Weißensee (1879)
Der Obersynderstedter Schlafzimmermord – ein Justizirrtum (1885)
Der Großenehricher Beilmord (1888)
Die Gehrener Kindestötung aus sozialer Not (1896)
Der Frauenserienmörder Friedrich Louis Koch (1908), Gastbeitrag von Michael Kirchschlager
Der Zuckerstrickfall in Langenschade – eine thüringische Dorftragödie (1912)
Willi Wenzel – der Sadist und fünffache Mörder von Jena (1917 – 1921)
Berthold Koppe – der Zwabitzer Doppelmörder (1917 – 1930)
Der Schwarzaer Eifersuchtsmord (1921)
Der Taschentuchmord in Ringleben (1924)
Otto Seifert – der Stiefvatermord in Auma (1924)
Die tödliche Umarmung (1933)
Drei Tote – die Irchwitzer Schreckensnacht (1933)
Der Saalfelder Bügeleisenmord (1938)
Maria Naumann – ein Leuchtgasmordversuch in Gera (1948)
Der Schülermord in Unkeroda (1968)
Frank Esche, Thüringer Mord-Pitaval (Band 2).Verlag Kirchschlager, Taschenbuch, ca. 280 Seiten, zahlreiche s/w Abbildungen, ISBN 978-3-934277-69-4, 12, 95 Euro
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