Im Dezember 1702 wurde in der Schweiz eine große Räuber- und Mörderbande hingerichtet. Die Delinquenten, wahrscheinlich besonders robuste Naturen, hatten ihre Räderung offenbar gut überstanden, denn in der Sonnabendeschen Postillion vom 27. Dezember d. J. heißt es: Einer der Mörder, als er zur Exekution hingeführt wurde, fing im vorbeigehen an einem Hügel laut zu lachen an und erzählte darauf, daß er einst an diesem Ort einen Kesselflicker schlafend mit einem kleinen Feuerchen an seiner Seite schlafend fand, dem er einen Löffel voll geschmolzenes Blei in den Mund goß, der dadurch solch kurzweilige Kapriolen machte, daß er jedes Mal, wenn er daran dachte, sich des Lachens nicht enthalten könne. Selbige wurden alle längs dem See von Lausanne auf Räder gesetzt.
Die Geräderten zeigten sich so hartnäckig, daß, da sie auf Rädern saßen, einer dem andern zurief, ob die Sonne noch nicht untergegangen sei.