Mord nach Mittag von Siegfried Schwarz

Ein Buch zu rezensieren, das authentische Kriminalfälle aus der DDR zum Gegenstand hat, fällt umso leichter, wenn sein Autor ein ehemaliger Kriminalist ist. Siegfried Schwarz, so erfahren wir es von der Internetseite des Verlages Das Neue Berlin wurde 1935 geboren und trat 1955 in den Polizeidienst ein. Bald wechselte er zur Kriminalpolizei. Als er den Dienst 1988 als Hauptmann der K quittierte und in Rente ging, hatte er in über 400 »unnatürlichen Todesfällen« ermittelt: Mord, Totschlag, Körperverletzung mit Todesfolge, Kindstötung. Sein spektakulärster Erfolg wurde die Überführung des Kindesmörders im sogenannten „Kreuzworträtselfall“, wo eine ganze Armee von Ermittlern unterschiedlicher bewaffneter Organe nach  einem Kindesmörder suchte. Siegfried Schwarz war damals der Leiter der MUK (Morduntersuchungskommission).

Der Kriminalist Siegfried Schwarz erzählt kurzweilig, detailliert und spannend. Insgesamt stellt der Autor acht spannende Kriminalfälle vor. Im „Tatort Stadtpark“ ist ein Polizist der Täter, ein Sexualverbrecher, ebenso wie im Fall „Der Waldmensch“. In „Harzreise“ mordet ein Dreizehnjähriger.  Diese Art von Büchern fasziniert umso mehr, da die Autoren als Kriminalisten am nähesten an dem Fall „dran“ waren. Diese Bücher sind für mich spannender als Kriminalromane. Antje Penk stand dem Kriminalisten Schwarz als „Geist“ zur Seite und brachte die Fälle in ein spannendes Format. Bei einigen kursiv eingefügten Absätzen (offensichtlich Briefe, Zeugenaussagen u. ä.) hätte man sich eine Quellenangabe gewünscht. Leider muß man dem Verlag die mäßige Schriftgröße ankreiden. Für alle Kriminaliafreunde, die bereits an dem „Kopf in der Ilm“ von Klaus Dalski und anderen Büchern dieses Genres Interesse fanden, eine klare Empfehlung.

Paperback. Preis: 12,95 Euro ISBN 978-3-360-02121-2

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