Diamanten – Unglückssteine oder Wertanlagen? Teil 1

In dem Werk „Amulette und Talismane und andere geheime Dinge“ von Elisabeth Villier (1927) fand ich unter dem Stichwort „Diamant“ auch für den Kriminalia-Freund interessante Informationen, die ich hier vorstellen möchte.

Immer wieder stößt man auf den alten Glauben, demzufolge ein Diamant keine Macht, die gutes schafft, haben wird, sondern sogar die gegenteilige Wirkung hervorrufen kann, wenn man ihn durch Betrug oder Verbrechen sich aneignete. Er ist nur dann ein Glücksbringer im eigentlichsten Sinne des Wortes, wenn sein Besitzer reine Gedanken und einen erhabenen Sinn hat. Wenn Unwürdige oder gar Verbrecher einen Diamanten besitzen, so sind die Steine unbedingte Unheilbringer. In diesem Zusammenhang ist es interessant, sich die Geschichte der größten Diamanten der Welt ins Gedächtnis zurückzurufen.

Den Koh-i-Noor begleitete Blut und Entsetzen, bis er in die Hände der Königin Viktoria überging, wodurch er, wie die Inder meinten, seine unheilvolle Macht verlieren würde, da, solange er sich nicht im Besitz eines Mannes befände, von ihm nichts zu befürchten sei. Wie es heißt, war die Königin Viktoria über jeden Aberglauben erhaben; trotzdem war sie klug genug, den großen Diamanten für alle Zeiten der Gemahlin des Königs und nicht dem König selbst zu vermachen.

Der Hope-Diamant brachte allen seinen Besitzern Unglück. Er glänzte am Hals der Herzogin von Montespan, Favoritin Ludwigs XIV., doch kaum hatte sie den Stein erhalten, so verlor sie ihren königlichen Liebhaber und versank in Vergessenheit. Später wurde er mit in die Kronjuwelen der Marie Antoinette aufgenommen; nach ihrer Hinrichtung tauchte er im Besitz eines Händlers in Amsterdam wieder auf, der von seinem eigenen Sohn ausgeraubt wurde. Der Vater starb den Hungertod, der Sohn verübte Selbstmord. Die Familie Hope kaufte den Diamanten, und auch sie verfolgte Unglück auf Schritt und Tritt, bis er zu Anfang des jetzigen Jahrhunderts (20.) von Sir Francis Hope veräußert wurde. Käufer war nunmehr der Ex-Sultan Abdul-Hamid, der seinen Thron verlor; nachher ging der Diamant in den Besitz einer amerikanischen Firma über, und es ging allgemein das Gerücht, er sei von einem Herrn gekauft worden, der auf der Titanic mit dem Juwel unterging.

Die Geschichte des Orloff-Diamanten, der zu dem Kronschatz des verstorbenen Zaren gehörte, war voller Schrecken, und Schrecken umgeben ihn noch. Im Osten sagt man, Diamanten solten von Frauen niemals als Knöpfe getragen werden; sie zu diesem Zweck verwenden, heißt, einen gewaltsamen Tod herbeiführen. In den bisher veröffentlichten Berichten der Ermordung des Zaren und seiner Familie wird mit Bestimmtheit erklärt, die jungen Prinzessinnen hätten große Diamanten in Stoffstücke versteckt und auch als Knöpfe an ihre Kleider genäht. Sie trugen diese Knöpfe zur Zeit des Massenmordes im Keller.

Fortsetzung folgt.

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