Diamanten Teil 2 Der Sancy

Heute wollen wir unsere kleine Reihe zur Geschichte der Diamanten fortsetzen. Nicht minder interessant ist die des „Sancy“. Bis auf Karl den Kühnen von Burgund (1433-1477) geht sie zurück. Dieser prunksüchtige Fürst trug den Diamanten auf seinem Hut, und als Karl in der Schlacht bei Nancy (5. Januar 1477) sein Leben einbüßte, brach ein Schweizer Soldat das Kleinod vom Hute und verkaufte es für einen Gulden an einen Priester, der es für 1 1/2 Gulden weiterverkaufte. Im Kronschatze des Königs Alfons V. von Portugal (1438-1481) fand es sich wieder, und der verkaufte den Diamanten an einen französisschen Edelmann Harley de Sancy, von dem der Stein dann den Namen erbte. Von ihm gelangte er dann an die jungfräuliche Königin von England. Vorher aber soll noch ein Diener, den Sancy beauftragt hatte, den Diamanten zu einem Pfandleiher zu bringen, ermordet worden sein. Doch hatte der Mörder seinen Zweck, einen Schatz zu finden, nicht erreicht, der Diener verschluckte vorher den Diamanten, so daß er dem Banditen nicht in die Hände fiel. Der Graf ließ, trotz energischen Protestes der Geistlichkeit, den bereits bestatteten Leichnam wieder ausgraben und öffnen. Im Magen des Unglücklichen fand sich der kostbare Stein.

Um das Jahr 1688 besaß diesen Diamanten der König Jakob von England (1633-1701). Später war er im Besitze Louis XIV. von Frankreich (1667-1714), der ihn als Agraffe auf seinem Hute trug. Auch Louis XV., „der Vielgeliebte“ (1710-1774), besaß noch diesen Stein. Während der Regentschaft wurde er mit den übrigen Kronjuwelen veräußert.

Im Jahre 1835 erwarb ihn Fürst Paul Demidow, der Oberstjägermeister des Kaisers von Rußland, um den Betrag von einer halben Million Rubel und verkaufte ihn ein Jahr später um 625.000 Rubel an den Zaren (Nikolaus I., 1796-1855).

Der Stein hat die Form einer Birne, wiegt 53 1/2 Karat und ist von reinstem Wasser.

Fortsetzung folgt. Dann geht es weiter mit dem berühmten „Blauen Diamanten“.

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