Die französischen Bagnos – Teil 1

Sehr schöne Bildquellen und umfangreiche Texte zu den französischen Bagnos liefert die Illustrirte Zeitung von 1845 (Band IV, Nr. 89, S. 167-173). Wir stellen den Beitrag hier vor.

„Die Errichtung der Bagnos ist nicht neu. Die Galeeren, welche aus den ältesten Zeiten herstammen, wurden abgeschafft, als dieselben in Folge der bedeutenden Veränderungen, welche die Zeit bei den verschiedenen Seewesen Europa`s einführte, für den Dienst unbrauchbar wurden und man den Gedanken faßte, die zu Kettenstrafe verurtheilten Verbrecher zu den Hafenarbeiten zu verwenden. Seitdem man sie nicht mehr als Ruderknechte brauchte, wurden sie zur Ausrüstung und Abtakelung der Schiffe, sowie zum Neubau derselben, zu hydraulischen Arbeiten, zum Graben von Bassins, zur Legung von Quais und Landungsplätzen, genug zu Zwangsarbeiten in allen Werkstätten, auf den Straßen und für die Hafenmagazine verwandt. Zu diesem Zwecke mußten große Häuser gebaut werden, in denen die Verbrecher untergebracht und bewacht werden konnten. Solcherweise entstanden auf den Befehl Ludwig`s XV vor beinahe hundert Jahren, im Jahre 1748, die Bagnos. Bei der Einrichtung dieser neuen eigenthümlichen Gefängnisse wurden sogleich die strengsten und bis in das kleinste gehenden Sicherheitsmaßregeln getroffen, und man muß es der französischen Verwaltung zum Ruhme nachsagen, daß immer ausgezeichnete Beamte an der Spitze der Häfen standen, welche sich die Verbesserung der Bagnos zur heiligsten Aufgabe machten und die größte Aufmerksamkeit darauf richteten.“

Bild 1: Ankunft der Galeerensklaven.

„Gegenwärtig zählt man in Frankreich vier Bagnos, drei für bürgerliche Verbrecher, nämlich die zu Toulon, Brest und Rochefort, und einen für militairische zu Lorient. Die drei erstern umfassen etwa 7-8000 Verbrecher, die auf Lebenszeit oder auf eine Reihe von Jahren zu Zwangsarbeit verurtheilt sind; die zu Toulon und Brest zählen jedes mehr als 3000.“

Bild 2: Das Bad.

Bild 3: Die Einschreibung.

Bild 4: Die Untersuchung.

Fortsetzung folgt!

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