Kriminalstatistik 2022 Bundesrepublik Deutschland

Überblick 2022 (Auswahl, kann leicht komplett abgerufen werden)
3.1 Straftaten
Straftaten insgesamt
2022 wurden bundesweit insgesamt 5.628.584 Fälle registriert. Im Vergleich zum Jahr
2021 bedeutet das einen Anstieg von 11,5 Prozent. Nach einem Rückgang der Fallzahlen fünf Jahre in
Folge ist im Berichtsjahr 2022 erstmals wieder ein Anstieg zu verzeichnen.
Im Vergleich zum letzten Jahr ohne Corona-bedingte Einschränkungen (2019, 5.436.401 Fälle) ist die
Fallzahl 2022 um 3,5 Prozent höher. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 3.226.935 Fälle aufgeklärt. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 57,3 Prozent (2021: 58,7 Prozent). Gegenüber dem bisherigen Höchststand im Jahr 2021 (58,7 Prozent) ist die Aufklärungsquote 2022 um 1,4 Prozentpunkte auf 57,3 Prozent gesunken.
Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße
Betrachtet man die „Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße“, so liegt der Anstieg bei
10,2 Prozent. Für das Jahr 2022 wurden bundesweit insgesamt 5.402.755 Fälle registriert, im Vorjahr lag
die Zahl bei 4.901.007. Im Vergleich zu 2019 (5.270.782 Fälle) kam es zu einem Anstieg dieser Straftaten
von 2,5 Prozent.
Wesentliche Straftaten/-gruppen
Nachdem die mit der Corona-Pandemie verbundenen Einschränkungen der Jahre 2020 und 2021 mit
ihren vielfältigen Einflüssen auf die Kriminalitätsentwicklung im Laufe des Jahres 2022 weggefallen sind
oder zumindest reduziert wurden, sind in vielen Deliktsbereichen deutliche Anstiege zu verzeichnen. Zu
beachten ist, dass nicht alle Entwicklungen einen Zusammenhang mit den veränderten Tatgelegenhei-
ten im Kontext der Corona-Pandemie bzw. dem Wegfall der Beschränkungen haben.
Nachfolgend werden ausgewählte Straftaten/-gruppen dargestellt, bei denen der Anstieg bei 20 Pro-
zent oder der Rückgang mehr als 5,0 Prozent beträgt.
Anstiege 2022 im Vergleich zu 2021 (mindestens +20,0 Prozent) waren u.a. zu verzeichnen bei:
 Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU
(ausländerrechtliche Verstöße) (+ 53,8 Prozent, +78.976 Fälle)
 Wirtschaftskriminalität (+42,6 Prozent, +21.854 Fälle)
 Bedrohung (+28,1 Prozent, +36.383 Fälle)
 Raubdelikten (+26,8 Prozent, +8.070 Fälle)
 Betrug bzw. Computerbetrug mittels rechtswidrig erlangter unbarer Zahlungsmittel
(+22,5 Prozent, +14.529 Fälle)
 Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Übergriff im besonders schweren Fall einschl.
mit Todesfolge (+20,1 Prozent, +1.993 Fälle)
 Diebstahl insgesamt (+20,0 Prozent, +297.217 Fälle)
Rückgänge 2022 im Vergleich zu 2021 (mindestens -5,0 Prozent) waren u.a. zu verzeichnen bei:
 Erschleichen von Leistungen (-19,8 Prozent, -33.082 Fälle)
 Cybercrime (-6,5 Prozent, -9.498 Fälle)
darunter:
 Datenveränderung, Computersabotage (-31,7 Prozent, -1.602 Fälle)
 Ausspähen, Abfangen von Daten einschl. Vorbereitungshandlungen und Datenhehlerei
(-11,5 Prozent, -1.712 Fälle)
 Computerbetrug (-5,2 Prozent, -5.837 Fälle)
 Nötigung (-6,1 Prozent, -4.035 Fälle)
 Rauschgiftdelikten (-5,6 Prozent, -20.371 Fälle)

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