Karl Denke – Der Kannibale von Münsterberg – Eine Rezension von Max Pechmann

In der kleinen Stadt Münsterberg jagt bis heute der Name Karl Denke den Bewohnern einen Schauer über den Rücken. Denke lebte dort bis 1924 recht zurückgezogen. Jeder hielt ihn für einen harmlosen Eigenbrötler. Doch dann kam es zu einer grauenvollen Entdeckung: Karl Denke hatte zwischen 1903 und 1924 immer wieder arbeitslose Männer in seine Einzimmerwohnung gelockt, indem er ihnen Arbeit versprach. Dort wurden sie zu seinen Opfern. Doch Denke war nicht nur ein heimtückischer Mörder. Er war ein Kannibale.

Der Kriminalhistoriker Armin Rütters ist den Spuren dieses grauenvollen Falls nachgegangen und hat dabei höchst interessante Fakten zutage gefördert. Seit vielen Jahren beschäftigte er sich mit dem Mann, der in Münsterberg als Vater Denke bekannt war, bevor er sich als menschliches Ungeheuer offenbarte. Armin Rütters sichtete unzählige Dokumente, spürte Zeitungsartikel und andere Schriften auf, die sich mit dem Fall beschäftigen und korrespondierte sogar mit noch lebenden Zeitzeugen.

Das Ergebnis seiner Arbeit ist ein überaus sorgfältig recherchiertes Buch über einen der außergewöhnlichsten Kriminalfälle der deutschen Geschichte. Armin Rütters liefert einen genauen Bericht über das Leben Denkes und seine Untaten. Bereits dieser Text ist sehr spannend und äußerst interessant. Stets muss man sich vergegenwärtigen, dass dies wirklich geschehen ist. Der Anhang des Buches ist jedoch nicht weniger faszinierend. Hier präsentiert Rütters Text- und Bildquellen zu dem Fall. Unter den Texten befinden sich u. a. Überlegungen eines damaligen Psychologen zum geistigen Zustand Denkes sowie die Broschüre „Mein Kampf mit Denke“ von Vincenz Olivier, der Denkes hinterhältigen Angriff überlebte und die Polizei alarmierte, was schließlich zur Aufdeckung der grauenvollen Taten führte. Damalige Gerichtsbeschlüsse und Gutachten über den Fall runden die Textquellen ab. Der Bildteil beinhaltet Polizeifotos sowie Ansichten des Ortes, sodass in dem Buch der Fall Denke auch visuell dokumentiert wird.

Die Kriminalpsychologin Lydia Benecke liefert in einem eigens für das Buch geschriebenen Aufsatz eine genaue Analyse zur Psyche Denkes. Ein Interview mit dem bekannten Kriminalbiologen Mark Benecke liefert zudem Vergleiche zu anderen Serienmördern.

Alles in allem ist der dritte Band aus der Reihe „Historische Serienmörder“ ein Buch, das sowohl Krimifans als auch historisch interessierte Leser in seinen Bann zieht.  (Quelle: www.http://filmundbuch.wordpress.com/2013/05/28/karl-denke-der-kannibale-von-munsterberg/)

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